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1968 und die sexuelle Befreiung Die weibliche Revolte

Es begann mit einer Stimmung. Elvis war berühmt. Die Antibabypille war erfunden worden. Die Hippies sangen von Love, Peace und Flowerpower. Die Ostermarschierer hatten was gegen Aufrüstung. Die Einsprüche gegen den Vietnamkrieg und die Altnazis in der Politik wurden lauter. All das war vor 1968. Und dann fanden diese kulturellen und politischen Entwicklungen zusammen und es kam zum Eklat – die Stimmung schlug um in Aktion: Besetzungen und Straßenkämpfe, Gründung von Wohngemeinschaften und Kommunen, Herausbildung der Außerparlamentarischen Opposition (APO), die Entwicklung von Gegenmodellen und das Abgleiten mancher in den Untergrund. Das war vor 50 Jahren. Zu den konkreten Auslösern gehörten die Attentate auf Rudi Dutschke und Martin Luther King, die Verabschiedung der Notstandsgesetze in Bonn, der »Pariser Mai« und das Ende des Prager Frühlings. Und noch weitere Ereignisse, nicht ganz so spektakuläre, aber folgenreiche: die Tomaten auf der Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS), der »Internationale Vietnamkongress« in Berlin und in Paris der Ruf: »Die Phantasie an die Macht«. Ein halbes Jahrhundert ist das jetzt her und immer noch besteht Deutungsbedarf.

Die Attentate, die überschießende Militanz der APO, der Zusammenbruch des Generalstreiks in Paris, die Panzer in Prag – das waren Ereignisse, die kein positives Licht auf das Jahr 1968 werfen. Aber die junge Generation war damals nicht deprimiert, im Gegenteil. Sie war zwischenzeitlich wohl verzweifelt und verstört, immer aber auch verwegen und entschlossen zum Widerstand, zur Verweigerung und zum Experiment, zum Versuch, es anders zu machen. »Sex, Drugs and Rock’n’Roll«, das war nicht nur ein Spruch, auch eine Aufforderung. Die revolutionäre »Stimmung« blieb. 1968 drang ein entschiedener Widerspruchsgeist in die Gesellschaft ein, eine Lust an der Kritik und am Neuanfang, ein massives Misstrauen gegen die alten Autoritäten – sei es in der Familie, an den Universitäten und in der Politik. 1968 steht für eine Freiheitsbewegung, einen Jetzt-erst-recht-Aufruhr, eine sich rasch verbreitende Akzeptanz von Protest und vom Bruch mit Traditionen, und zwar auch »von unten«, von den Nicht-Arrivierten und Nicht-Privilegierten, den Jungen, Armen, Randständigen – und den Frauen!

Die neue Frauenbewegung in Europa und in den USA nahm ihren Anfang zu Beginn der 70er Jahre – erst ab dann konnte man von einer Bewegung sprechen, von einer breiten Mobilisierung und von verändernden Eingriffen seitens einer ganzen Generation – wobei damit nicht die Mehrheit gemeint ist, aber eine normverändernde, das Geschlechterverhältnis, so wie es damals gelebt wurde, total infrage stellende radikale Minderheit. Die Bewegung hatte ihre Auslöser und Initiatorinnen. Zu letzteren gehörte die Studentin Helke Sander, die 1968 auf der Delegiertenkonferenz des SDS Tomaten auf die Wichtigtuer am Rednerpult schleuderte. Die männlichen Studentenführer – weibliche gab es kaum – hatten sich geweigert anzuerkennen, dass Frauen ihre ganz besonderen Anliegen hätten und ihnen somit Redezeit zustünde, und nicht einmal fliegende Tomaten brachten sie dazu, innezuhalten, den Frauen zuzuhören und ihnen das Wort zu erteilen. Aber diese Ignoranz konnten sie nicht durchhalten. Etwa drei Jahre später hatte die neuartige Frauenpower Unterstützung durch eine heftige Welle weiblicher Empörung gegen die Zumutungen ihrer alten Rollen gefunden; in Berlin gab es schon seit 1968 den »Aktionsrat zur Befreiung der Frau«, an vielen Universitäten bildeten sich Weiberräte, in größeren Städten wurden Frauenzentren gegründet, und in der Stadt und auf dem Land fanden sich nach amerikanischem Vorbild rein weibliche Consciousness-Raising-Groups (Bewusstseinserweiterungsgruppen) zusammen, die im Gespräch ihre Situation reflektierten, nach einer einzigen Regel: reden lassen und nicht werten. Es war völlig klar, dass hier mehr los war als nur eine atmosphärische Unzufriedenheit unter Studentinnen, die das Flugblatt des Tages nicht verfassen durften, sondern es abtippen und verteilen mussten. Die Hausfrau dachte ebenso über die Ansprüche des Ehemanns an ihre Dienstbarkeit nach, die Sekretärin über die Arroganz des Chefs, die Krankenschwester über das herablassende Gebaren des Oberarztes und alle zusammen über ihre im Grunde unbegreifliche Bereitschaft, all das mitzumachen und mitzutragen. Die Revolte wurde weiblich. Und urplötzlich sah Frau sich in einer Tradition der Auflehnung gegen die Enge weiblicher Lebensperspektiven; sie las Der Weiblichkeitswahn oder Die Selbstbefreiung der Frau von Betty Friedan, ein programmatisches Werk, das schon seit Mitte der 60er Jahre auf Deutsch erschien, sie las Das andere Geschlecht von Simone de Beauvoir, das es seit Anfang der 50er im deutschen Buchhandel gab und Die Frau und der Sozialismus von August Bebel, ein Klassiker aus dem 19. Jahrhundert, streckenweise veraltet, aber immer noch voller inspirierender Passagen. Diese Lektüren und die sich in der Stimmung der Zeit wie ein Flächenbrand ausbreitende Idee eines kollektiven Frauenprotestes gegen das Patriarchat waren ungeheuer aufregend. Denn jetzt zeichnete es sich ab, dass da etwas in der Sozialgeschichte unserer Weltgegend steckte, das lange brach gelegen hatte und nun von uns ans Lichte gezerrt worden war: lauter uneingelöste Versprechen, offene Rechnungen, verfehlte Ziele, versperrte Aussichten, unabgegoltene Verheißungen – für Frauen. Es ging um die Gleichheit. Sie wäre möglich. Sie würde Kämpfe erfordern. Das Wissen darum, eine geschichtliche Aufgabe gemeinsam bewältigen zu müssen und das auch zu können, gab den Frauen die Kraft zum Bruch mit den alten Mustern, nach denen bis tief in die 60er Jahre hinein ein Frauenleben abzulaufen hatte, und verlieh ihnen das Recht auf Pathos. Demnach lautete einer der ersten Parolen, unter denen Frauen für ihre Ziele und immer wieder gegen den Paragraphen 218, der den Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellte, auf die Straße gingen: »Frauen, zerreißt eure Ketten! / Schluss mit Objektsein in Betten! / Frauen gemeinsam sind stark.« Poetisch nicht eben geglückt, aber auf der Höhe des einer Mission verpflichteten kritischen Bewusstseins.

War doch das Geschlechterverhältnis von Herrschaft durchzogen, und als solches spottete es der Freiheit, wie sie sich die antiautoritäre Studentenbewegung und die APO für die bundesdeutsche Gesellschaft, für die Jugend, für die Arbeiter, für marginalisierte Gruppen und für die ausgebeuteten Menschen in der »Dritten Welt« auf die Fahnen geschrieben hatten. Wir Frauen aber wollten keine Stellvertreterkämpfe für die Unterdrückten in aller Welt führen, wir traten für unsere eigenen Rechte ein, denn die waren alles andere als gleich. Und um gemeinsam unseren Weg zur Emanzipation zu finden, mussten wir uns erst mal als Frauen zusammenschließen, mussten uns separat, ohne die Männer und gegen sie verschwören. Irgendwann später, sagten wir unseren Zeitgenossen und fallweise auch unseren Partnern, wenn eure Gewalt gegen uns nicht mehr als Kavaliersdelikt gilt, wenn wir unsere eigene Existenz führen können, ohne eure Bevormundung, ohne die Abhängigkeit von eurem Status, eurem Einkommen und eurem guten Willen, begeben wir uns wieder – gleichberechtigt! – an eure Seite und kämpfen weiter gegen den Kapitalismus und die Klassenherrschaft. Damit kehrten die Rebellinnen den Satz von der Unterdrückung der Frauen als »Nebenwiderspruch im Kapitalismus«, der sich von selbst auflösen werde, wenn erst die sozialistische Revolution ausgebrochen und gewonnen worden sei, einfach um. Erst kamen sie selbst dran, danach würde man weiter sehen. Das war ein toller Coup. Er wirkt bis heute.

Dass Frauen ihre »Ketten zerreißen«, dass sie mit alten Rollenmustern brechen sollten – das klingt sehr schwergewichtig und sehr ernst. Und es war so gemeint. Aber das Versprechen von Freiheit und Selbstbestimmung, das am Ende aller Kämpfe erfüllt werden sollte, war nicht nur die Risiken und die Opfer an Geborgenheit und Wärme wert, die der Aufbruch unweigerlich kosten würde, er sorgte auch für das Weiterwirken der erwähnten Stimmung. Und die hat ihre vielversprechende, spannungsvoll-hedonistische, feierlich-utopische Schwingung nie verloren. Die Kulturrevolution von 1968 und mit ihr und in ihr die feministische Bewegung waren immer auch ein Fest – mit all den dazugehörigen Elementen von Hochstimmung, Glück, Rausch und – ja, auch mit dem Kater. Es gab Opfer, es gab Unglück, es gab Katastrophen. Aber für die große Mehrheit, das traue ich mich wenigstens für die Frauenbewegung zu sagen, war der Aufbruch mit allem, was daraus folgte, ein großer Gewinn und eine Vervielfältigung von Chancen – was die Biografie der Einzelnen und die Entwicklung der Gesellschaft hin zu mehr Gleichheit und Liberalität betraf.

Hatten die Männer auch was davon? Unbedingt. Und viele von ihnen wussten das auch. Tomaten hin oder her, der Lernprozess in Sachen Aufstand gegen illegitime Autorität, der um 1968 vor allem die Jugend, aber gleichfalls die ältere Generation ergriff, war umfassend. Er wollte Herrschaft von Menschen über Menschen in allen sozialen Beziehungen aufspüren und bekämpfen, selbstverständlich und zu allererst zwischen den Geschlechtern. Als die linken Machos aus ihrer Begriffsstutzigkeit, was die Fortexistenz patriarchaler Strukturen in der Bundesrepublik betraf, aufgerüttelt worden waren, machten sie aus ihrem eigenen bewusstlos ererbten Chauvinismus durchaus ein Problem. Für die Aussteiger und Straßenkämpfer, die WG-Genossen und Wehrdienstverweigerer, die Gründer linker Buch- und Kinderläden hieß das Mantra: Die eigene Lebenswirklichkeit und darin die Beziehung zum anderen Geschlecht und zur eigenen Frau oder Freundin zu prüfen, zu kritisieren, zu verstehen und zu verändern. Und da die Fantasie tatsächlich an der Macht war, probierte man es aus. Die Revolution beginne im Kleinen, hieß es, bei der eigenen Biografie. Nicht alle dachten so, viele wollten lieber im Großen beginnen und z. B. Mao Zedong nacheifern, aber die Weltrevolution konnte beides gebrauchen: den neuen Menschen und die Militanz der Straße. In Bezug auf das Endziel war man sich dann wieder einig. Das heißt, dass die Forderungen der mobilisierten Frauen, auch wenn viel Polemik dabei war und die Männer öfter mal schlucken mussten, von den meisten männlichen 68ern schließlich gehört und von vielen auch übernommen wurden. Allerdings dauerte es bis zu den Jahren 1971/72, also bis zu der Zeit, in der die Frauenbewegung als ein fait social, ein sozialer Tatbestand nicht mehr beiseite zu schieben war, und die Männer begriffen, dass auch sie – als Geschlechtswesen – dazulernen mussten. Die Akzeptanz war, wenn auch mit Abstrichen, im Grunde allgemein und ist es bis heute. Die Chauvis von damals dachten um, denn der antiautoritäre Geist und die Notwendigkeit von Gleichberechtigung waren ihnen vielfach wichtiger als die ranzigen männlichen Privilegien in der alten Welt. Und schließlich: Die Beziehung zu einer Frau, mit der man auf Augenhöhe reden, sich austauschen und Liebe machen konnte, war doch letztlich die sehr viel bessere, oder?

Jetzt muss das Stichwort »sexuelle Revolution« fallen. Heute, im Jahr 2018, in dem nicht bloß das Jubiläum der Revolte ansteht, sondern auch jede Menge angestrengter Versuche, das Jahr 68 und den Mythos, der daran hängt, aus den Himmeln der großen Wandlung auf die Erde der Beschränktheit und der Fehlerhaftigkeit zurückzubefördern und ihm alle möglichen Verdienste, die ihm zugerechnet werden, wieder abzuerkennen, liest man vielerorts: Die sexuelle Revolution sei nicht von den 68ern ausgelöst worden, sondern schon lange vorher und zwar von den Erfindern der »Pille«. Deren Entwickler, die ihr Produkt 1961 auf den Markt brachten, hatten aber keine Revolution im Sinn, sondern ein gutes Geschäft. Das haben sie gemacht, wenngleich ausgerechnet die Frauenbewegung zu ihren schärfsten Kritikern zählte. Ihr schwebte eine nicht-medikamentöse Verhütung vor, die auch mal die Männer in die Pflicht nehmen und nebenwirkungsfrei sein sollte. Den Auslöser der »sexuellen Revolution« kann man nicht einfach im Chemielabor suchen, wenngleich die Pille für sie eine wichtige Bedingung war. Als Pioniere dürfen vielmehr in den USA die Kinsey-Reports und das Forschungsteam William Howell Masters und Virginia Johnson gelten, die in den 50er und 60er Jahren auch in Deutschland von sich reden machten. Außerdem gab es zu jener Zeit Elvis Presley, Bill Haley und die Beatniks. Aber es bedurfte erst einer großen Mobilisierung und einer massenhaften Bereitschaft, sich von alten Rollenbildern zu lösen, um neue erotische Freiheiten zu fordern und zu erproben, damit man von einer sexuellen Revolution sprechen konnte. Damit wären wir dann beim Jahr 1968.

Man kann sagen, dass die Frauenbewegung einerseits in die 68er-Revolte, andererseits in die »sexuelle Revolution« eingebettet war – ohne 68 hätte es die Frauenbewegung so nicht gegeben und ohne die Frauenbewegung wäre die »sexuelle Revolution« so nicht weiter gegangen – das alles hing zusammen und bedingte einander. In diese Epoche gehört auch die Abnahme religiöser Bindungen in der modernen Welt. Neben den weltlichen haben ja auch die geistlichen Herren großen Wert darauf gelegt, dass Frauen ihre Liebe zuerst dem Herrgott schenken und ihrem Mann Kinder – die Kontrolle der weiblichen Sexualität ist bekanntlich ein zentrales Wunschziel der patriarchalen Herrschaft, deren Stützen die Kirchen waren. Nachdem ihr Einfluss versickert war und Sex nicht mehr mit Sünde assoziiert werden musste, läuteten die Freiheitsglocken. Frauen hörten sie als erste, weil sie, was die Lustsuche betrifft, den größeren Nachholbedarf hatten. Sie entdeckten ihr Begehren. Und das ging keineswegs stracks auf die Empfängnis los. Verbarg sich darin womöglich die Quintessenz der großen Liberalisierung in Sachen Liebe und Erotik?

Ja, im Zentrum stand die Lust. Bislang hatte man die Erfüllung eines Frauenlebens in der Mutterschaft gesehen und das weibliche Verlangen gleichgesetzt mit dem, was auch die Männer wollten: eine Familie, ein Zuhause, Nachwuchs und jemand, der sich um all das kümmerte. Dieser jemand war die Frau; im häuslichen Rahmen sollte sie ihr Glück suchen und finden. Lust galt nicht als weibliche Fähigkeit, als weibliches Streben, als weibliches Ziel. Sigmund Freud beantwortete seine selbst gestellte Frage, was es denn sei, das Frauen wollen, mit folgender These: Ihre ultimative Sehnsucht gehe dahin, einen Sohn auf die Welt bringen, um so in den Besitz eines Penis zu gelangen. Derart kann man die Rollenerwartungen und -zumutungen, die sich auch und gerade im modernen Zeitalter an die Frauen richteten, recht gut zusammenfassen. Und die jungen Feministinnen reagierten auf diese Unterstellung, die ja zugleich eine Aufforderung zum Lustverzicht war, mit einem weithin hörbaren, die westliche Hemisphäre erschütternden Aufschrei und mit Empörung. Dieser Ansatz, diese Mischung von Sex und Lustsuche, neuen Lebensformen, freiem Hexentanz auf dem Brocken und in den Städten, provokantem Auftreten und bohrenden Fragen an die Männer in allen Belangen von Intimität, das machte die neue Frauenbewegung aus, machte sie populär und prägte den Kern dessen, was man sexuelle Revolution nennt. Waren es zuvor überwiegend Männer gewesen, die darüber schwadronierten, was Frauen glücklich mache, kamen jetzt die Frauen daher und sprachen für sich selbst. Und, oh Wunder, auf dem Felde der Sexualität wollten sie dasselbe wie die Männer: einen Orgasmus. Nur: Wie kamen sie dahin? Der Feld-, Wald- und Wiesenkoitus war es womöglich nicht, jedenfalls nicht immer und nicht für alle. Aber was gab es noch? Und was ließ sich denken? Ein großer Sack voller Geheimnisse war plötzlich aufgeschnürt. Und alle wollten reingucken, auch und vordringlich die Männer. Es gab immer mehr Genossen, die sich Feministen nannten, und auch in der Erziehung war Machismo als Vorbild auf einmal mega-out. Die Bereitschaft, über Männlichkeit neu nachzudenken, sie in Beziehungen so zu definieren, dass die zuvor fraglos akzeptierte Hierarchie mit der Herrschaft über die Frau entfiel, kam damals zur Welt, sie geht weiter bis heute und hat jüngst in der Sexismusdebatte noch mal die Themen der Feuilletons dominiert. Man sieht an dem jahrzehntelangen Fortwirken des Problems, wie kompliziert und wie mühevoll es ist, das Verhalten, das wir als Geschlechtswesen an den Tag legen, zu reflektieren und zu verändern.

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