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Aktuelle Ausgabe: 1+2/2025

Fluchtpunkt Nation

Von der Gründung des kaiserlichen Reiches, über das Nationale als Gegensatz zur Demokratie einschließlich dem nationalsozialistischen Inferno, über Kritik und Geringschätzung der Nation im geteilten Land, bis hin zur Renaissance nach 1989 und zur erneuten Infragestellung im Zuge der Globalisierung - das Selbstverständnis der deutschen Nation war stets einem Wandel unterworfen. Heute ist der Nationenbegriff als solcher umstritten. Die Texte unserer Doppelausgabe befassen sich mit seiner Ambivalenz.

Editorial

Von Richard Meng

Wir leben in einer Welt, in der die größten Herausforderungen globaler Natur sind. Und doch hat die Nation weiterhin ihre Berechtigung und Notwendigkeit. Kluge Politik zielt darauf ab, das Nationalstaatliche und das Übernationale immer neu und zukunftsoffen auszubalancieren. Die Texte im Schwerpunkt dieser Ausgabe beleuchten die Stärken und Schwächen des ambivalenten Nationenbegriffs. » Lesen

  • Stärken und Schwächen des Nationalstaates sind miteinander verwoben Glanz und Elend

    Von Jürgen Kocka
    Der Nationalstaat stellt eine besondere Art der Entsprechung von Staat und Staatsvolk dar, auf der Grundlage eines beiden eigenen, klar abgegrenzten Territoriums und verknüpft durch eine nationale Kultur, das heißt durch einen gewollten, praktizierten und erfahrbaren Zusammenhang, in dem historische Erzählungen, Mythen und Erinnerungen, meist auch eine verbindende Sprache, gemeinsame Bildung und geteilte Normen zentral sind. Unser Autor gibt einen Abriss des Nationenbegriffs von der inneren Nationenbildung im 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. » Lesen
  • Beobachtungen aus einem abgründigen Land »Das wirkliche Amerika!«

    In wenigen Wochen wird Donald J. Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Was wird daraus folgen? Wie lässt sich einordnen und reagieren auf das, was gerade in den USA passiert? Im Moment fühlt es sich an, als säße man in einem Zug, der mit rasender Geschwindigkeit auf ein schwarzes Loch zufährt, über dessen Inneres man alles Mögliche mutmaßt und zugleich nichts weiß. Ein persönlicher Erfahrungsbericht. » Lesen

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  • Die komplexen Machtspiele im Vorfeld der nächsten Bundestagswahl Parteienwelt in Bewegung

    Von Peter Dausend
    Die im politischen Berlin herumgeisternden Gerüchte über einen Kandidatenwechsel bei der SPD kommen bisher nicht über das übliche Medien-Geraune hinaus. Wahrscheinlicher als ein Kandidatenwechsel erscheint jedoch eine vorgezogene Neuwahl im Frühjahr. Im November stehen im Bundestag eine Reihe von Entscheidungen an, die für die SPD von zentraler Bedeutung sind: Rentenpaket II, Tariftreuegesetz, Regelungen für bezahlbare Mieten – und womöglich auch Finanzhilfen zur Rettung von Industriearbeitsplätzen bei VW, Thyssenkrupp und anderen. Eine Einordnung in der Rückschau und ein Blick nach vorn. » Lesen
  • Klimaschutz schafft Arbeitsplätze und ist ein wichtiger Baustein für Wirtschaftswachstum Nicht auf die lange Bank schieben

    Von Claudia Kemfert
    Es ist mehr als nur ärgerlich, wenn die Klimaforschung schon seit 40 Jahren vor steigenden Kosten durch die Folgen der Erderhitzung warnt und im selben Zeitraum, zwar nicht nichts, aber eben leider nicht Ausreichendes passiert ist. Dabei kommt Klimaschutz nicht nur dem Klima zugute, sondern hat auch positive Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. » Lesen
  • Neuorientierung der Industriepolitik und die Rolle der Sozialdemokratie Auf Mission

    Von Benjamin Mikfeld
    Um sich von der »klassischen« strukturerhaltenden Industriepolitik abzugrenzen, wurden ihr seit geraumer Zeit immer neue Adjektive vorangestellt; die Rede war von einer ökologischen, nachhaltigen, strategischen oder modernen Industriepolitik. Heute muss man wohl von einer »missionsorientierten Industriepolitik« sprechen, die sich in ein umfassendes Politikdesign einfügt, um den Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden. » Lesen

NG/FH in English

Selected articles from the German-language monthly journal Neue Gesellschaft|Frankfurter Hefte translated to English.

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  • Soziale Gesundheit und individuelles WohlbefindenDer ganze Mensch im Blick

    Von Ellis Huber
    Gute Gesundheit wünschen wir uns gegenseitig gerne. 60 Prozent der Menschen in Deutschland haben kein Vertrauen mehr in das bestehende Gesundheitswesen. Die Gesundheit und das Gesundheitswesen muss neu gedacht und ganz anders gestaltet werden. » Lesen
  • Wie eine gerechte und nachhaltige Versorgung global erreicht werden kann Gesunde Welt

    Von Tania Rödiger-Vorwerk
    Spätestens seit der Coronapandemie ist bekannt: Krankheiten wie COVID-19, Influenza oder Malaria machen nicht an unseren Außengrenzen halt. Sie zeigen uns, dass globale Herausforderungen auch globale Lösungen erfordern. An diesen beteiligt sich Deutschland intensiv. » Lesen
  • Die Kommunikationswende ist dringend nötig Eine Gratwanderung

    Von Christian Krell
    Politik ist Kommunikation. Kommunikation ist Politik. Politik als das Aushandeln unterschiedlicher Positionen ist nicht möglich, ohne dass wir miteinander reden. Unterschiedliche Interessen und Motive müssen zunächst bekannt sein, dann zueinander in Bezug gesetzt werden und gegeneinander abgewogen werden. Vielleicht gelingen Kompromisse, vielleicht muss man sich für eine Alternative entscheiden. Aber klar ist: Es geht nicht, ohne miteinander zu reden. » Lesen
  • Ein großer Umbau braucht viel Teilhabe Offene Flanken der Ampel

    Von Petra Pinzler
    Niemand will gern »transformiert«, »dynamisiert« oder »modernisiert« werden. Um also aus der theoretischen Idee der Transformation des Landes gute Politik zu machen, hätte die Ampel viel schneller konkret werden müssen. Durch massive Investitionen in Infrastrukturen und Daseinsvorsorge, durch gute Gesetze und mitreißende Geschichten. Um dem Wandel das Bedrohliche zu nehmen. » Lesen
  • Risiken ambitionierter Politik in der DemokratieVerflochten und verzettelt

    Von Astrid Séville
    Das Lamento, »ambitionierte« Politik sei in den bestehenden Strukturen der föderalen, parlamentarischen Demokratie kaum umsetzbar, ist nun einmal seit Jahrzehnten die Begleitmusik demokratischer Politik. Noch nie galt demokratische Politik als einfach. Nun beschleicht manch einen allerdings mit Blick auf die amtierende Koalition aus SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen das Gefühl, dass es dieser Regierung nicht einmal so recht gelingt, ihre eigene Wählerschaft loyal zu halten, geschweige denn eine gemeinsame Idee von »Gemeinwillen« zu haben. » Lesen
  • Gespräch mit Doron Rabinovici über Antisemitismus in Gesellschaft und Kultur »Ein irrationales Phänomen«

    Speziell aus dem Kulturbereich gab es zuletzt viele propalästinensische Stellungnahmen im Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff auf Israel und dem nachfolgenden Gaza-Krieg – verbunden gleichzeitig mit einer starken Polarisierung. Der in Israel geborene und in Wien lebende Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici hat das Thema auf die Bühne gebracht. Mit ihm sprach Klaus-Jürgen Scherer über alten und neuen Antisemitismus und über die Mechanismen, die in den aktuellen Debatten deutlich werden. » Lesen
  • Wie sich Heimat als verlässlicher Pol der Zukunft denken lässtEwigkeitslasten minimieren

    Von Birgit Schneider
    Der Begriff der Heimat hat insbesondere in Krisenzeiten Konjunktur. Wenn Verluste drohen oder erfahren werden, wird der Begriff ins Spiel gebracht, indem er mit alten und neuen Bedeutungen aufgeladen wird. Die Forschung nennt den Begriff ein Chamäleon, das mit ganz unterschiedlichen Werten und Zuschreibungen gefüllt werden kann. Wie lässt sich Heimat zukunftsfähig definieren und pluralisieren? Ist Heimat im Plural möglich? » Lesen
  • Vom hedonistisch gewendeten InternationalismusDie Toskanafraktion

    Von Robert Misik
    Die Toskanafraktion stand für eine politische Generation von Filous, denen die existenzielle Ernsthaftigkeit von Leuten wie Kreisky, Brandt, Schmidt oder Wehner abging, die in den hedonistischen Gegenkulturen aufgewachsen sind, in den bedeutungslosen Hinterzimmerkonflikten irgendwelcher öder Juso-Ortsgruppen politisch sozialisiert wurden und einen Hang zum Luxus hatten. Das war zwar ein bisschen ungerecht, aber auch nicht gänzlich falsch. » Lesen
  • Wie sich der Koalitionsbruch auf die Wahlchancen der FDP auswirken kann Schwere Zeiten für die Liberalen

    Von Frank Decker
    Vergleicht man die heutige Situation mit der, in der sich die FDP nach dem Koalitionsbruch 1982 befand, zeigen sich zwei bedeutsame Unterschiede. Zum einen führte der damalige Bruch die Liberalen nicht zurück in die Opposition, sondern in ein neues Regierungsbündnis mit CDU/CSU. Und zum anderen ging er mit heftigen Verwerfungen in der Partei selbst einher, die in den Folgejahren etwa ein Viertel ihrer Mitglieder verlor. » Lesen
  • Nach der Ampel ist vor der Wahl – ein politisches Sittenbild und mehr Endspiel in Berlin

    Von Richard Meng
    Wenn man diesen verstörenden politischen Herbst bis hin zum Gerangel über den Termin der Neuwahl rückblickend analysiert, wirkt vieles eher logisch als überraschend. Die Koalition war nicht zu retten, nachdem die FDP in drei Jahren nie in dieser Art Bündnis hatte ankommen wollen und zunehmend nur noch von Existenzangst getrieben war. Mit der Merz-CDU waren Verabredungen nur unter absolutem machtpolitischem Zwang möglich, ansonsten kennt deren Vorsitzender nur das uralte Spiel des blanken politischen Eigeninteresses. Rot-Grün aber bleibt gesellschaftlich weit von jeder Mehrheitschance entfernt. » Lesen
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