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Editorial

Die Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern der NG|FH ein gutes und friedvolles Jahr 2018. Wir hoffen, auch weiterhin mit unseren Schwerpunktthemen und Einzelbeiträgen den Nerv der Zeit und Ihr Interesse zu treffen und bleiben offen für Anregungen.

Die Ereignisse des vergangenen Jahres, mit dem traurigen Höhepunkt bei der Bundestagswahl haben es mit sich gebracht, dass die Situation der Sozialdemokratie Anlass zu sehr ernsthafter Sorge, nicht nur für die Zukunft dieser Partei selbst, sondern auch für die politische Atmosphäre und Stabilität der Republik insgesamt schafft. Das ist das Hauptthema dieser Doppelausgabe. Die Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik seit ihrer Gründung aus den Trümmern von Diktatur und Krieg beruhte entscheidend auf dem politischen Geist, der unbedingten Verantwortungsbereitschaft und der parlamentarischen Handlungsfähigkeit der SPD. Vieles im Land käme mit unabsehbarer Perspektive ins Rutschen, sollte letztere beschädigt werden. Daran müssen alle, denen am Wohl des Landes gelegen ist, ein Interesse haben. Für die Partei muss sich dieses Interesse, an sich selbst und an ihrem Beitrag zur Festigung der sozialen Demokratie, vor allem in konsequentem Handeln in zwei Bereichen äußern: in einem guten Ausweg aus dem objektiven Dilemma, in das sie durch die Kombination ihres schlechten Wahlergebnisses mit dem Versagen der Anderen, eine Regierung ohne sie zu bilden, gedrängt worden ist. Der gute Kompromiss ist die Verwirklichungsform des Ideals auf Erden – das sollten jene bedenken, deren Erwartungen für die Bildung der neuen Bundesregierung nicht erfüllt werden. Und was auch immer die selbst gewählte Rolle der SPD in der nächsten Legislaturperiode sein wird, es wäre mutwillige Selbstgefährdung, sollten die soeben zaghaft beginnenden Bemühungen um eine gründliche Selbstprüfung eingestellt werden – wie so oft in der Vergangenheit.

Unsere Zeitschrift wird dieser Versuchung mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln entgegenwirken. Wir beginnen in dieser Ausgabe mit einem konsequenten »Kassensturz«. Er setzt mit dem Blick auf die Geschicke der sozialdemokratischen Schwesterparteien in Ost- und Westeuropa an, analysiert die Veränderungen in den gesellschaftlichen Problemlagen und im Parteiensystem hierzulande und wirft kritische Blicke auf das öffentliche Bild der Partei und ihre Defizite, vor allem auch im Wahlkampf selbst.

Vom März an werden wir dann den umfassenden Entwurf für eine »Soziale Demokratie im 21. Jahrhundert« zur Diskussion stellen, der viele Kernpunkte für die vermisste »sozialdemokratische Erzählung« enthält.

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