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Die neue Art zu arbeiten Editorial

Mit dem Schwerpunktthema wollen wir aber aufgreifen, was schon durch die Coronapandemie noch aktueller und drängender wurde: die neue Art zu arbeiten. Dabei hat die Pandemie nichts neu geprägt, sie hat aber den schon begonnenen Prozess der Digitalisierung der Arbeitswelt massiv beschleunigt und weiter vorangetrieben.

Das Homeoffice ist für viele Standard geworden, zumindest als Option. Zugleich boomen die prekären Dienstleistungsjobs – wie bei der Auslieferung von Bestellungen aller Art. Und nicht nur das Arbeiten ändert sich. Das Zusammenleben, die Art der Kommunikation, die Chancen zur realen menschlichen Begegnung: Vieles wird dauerhaft anders. Als Herausforderung für die Politik und auch für die Gewerkschaften, letztlich aber für die ganze Gesellschaft.

Denn sie fällt nun auch im Arbeitsleben noch weiter auseinander. Mit Auswirkungen im Verhältnis von Stadt und Land, aber auch hinsichtlich der Bedeutung beziehungsweise Belastung der kleinsten sozialen Einheiten, der Familien. In einem Prozess, wie er gesellschaftspolitisch offener und damit spannender kaum sein könnte. Dies sei als Herausforderung festgehalten – für alle, die weiterhin engagiert teilhaben wollen an der Gestaltung der Gesellschaft als Ganzes und nicht nur in ihren einzelnen Milieublasen.

Ein Thema mal weit weg vom Krieg? Bestenfalls teilweise. Die Wiederkehr der großen ökonomischen Fragen, von Inflation und schwindender Kaufkraft bis hin zur Funktionsfähigkeit der arbeitsteiligen Wirtschaft insgesamt, bildet auch hier den Rahmen. Wo künftig die Prioritäten gesetzt werden und wo nicht (mehr), ob das klassische Sowohl-als-auch in finanzrelevanten Fragen in Zukunft noch bezahlbar ist: Hinsichtlich dieses Stücks Zeitenwende stehen wir am Anfang.

Umso wichtiger, sich gedanklich einzustellen. Umso entscheidender, sich nicht abdrängen zu lassen ins geistige Homeoffice. Schon gar nicht in Zeiten, in denen der Krieg die Menschen auch emotional gegeneinander treibt, nicht zuletzt in der Debatte über die richtige Reaktion auf Putin. Rückzug unerwünscht: Hier stimmt das.

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