Menü

Macht endlich Europa! Editorial

In diesem weiten Feld gibt es vieles nebeneinander. Große Erwartungen von außen, viel Brüsseler Routine, allerlei politische Erpressungsmanöver, neue reale Zielkonflikte, frustriertes Schulterzucken beim Stichwort Europa, trotzdem aber auch viel guten Willen und Versuche, die vielen gleichzeitigen Krisen als Chance zu nutzen.

Macht endlich Europa! Diese Ausgabe versteht sich als Aufforderung, das Gezerre zu überwinden. Wann, wenn nicht jetzt, muss der Kontinent entschlossen die Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt stellen – und zwar weit hinaus über die Ukrainepolitik? Wann, wenn nicht jetzt, dürfen wir uns von den Rechtspopulisten (und sei es mancherorts regierenden) nicht länger aufhalten lassen, Europa konsequent weiterzubauen und entscheidungsfähiger zu machen?

Die Texte zum Schwerpunkt bieten verschiedene inhaltliche Zugänge. Da sind die zugespitzten Fragen nach der Verteidigungsfähigkeit der Wertegemeinschaft EU, nach innen und nach außen. Da sind die großen politischen Themen von der Klimapolitik bis zur Digitalisierung. Da ist auch nach wie vor die Demokratiedebatte nach innen und da ist die wieder so schicksalhaft gewordene Frage nach dem künftigen transatlantischen Verhältnis.

Macht endlich Europa! Es ist auch die Aufforderung, dem Hang zur nationalen Perspektive nicht nachzugeben, der nicht zuletzt in der medialen Öffentlichkeit wieder so dominant wurde. Was tut Deutschland? Das ist auch wichtig. Aber entscheidend ist, was Europa tut, Deutschland dann inklusive. Bezüglich Krieg, Klimakrise, Pandemie, Populismus, sozialem Zusammenhalt, Zukunft der Demokratie. Und DASS Europa etwas tut.

Zu alldem wird es nachhaltigen Fortschritt nur geben, wenn Europa insgesamt starke Akzente setzt. Es ist die geradezu historische Aufgabe heutiger Generationen, einen neuen Aufbruch dazu jetzt zu beginnen.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Nach oben