Menü

Ein persönlicher Nachruf Helga Grebing (1930–2017)

Am 25. September, im Alter von 87 Jahren, ist Helga Grebing von uns gegangen. Mit ihr verliert die sozialdemokratische Bewegung ihre bedeutendste Historikerin, aber auch eine aktive Demokratin, eine Pädagogin und eine große Sozialdemokratin.

Ich selbst hatte das Privileg, bei Helga Grebing in den 80er Jahren an der Georg-August-Universität Göttingen studieren zu dürfen. Neben ihrem Scharfsinn hat mich schon damals ihre Offenheit, ihre Neugierde und ihr Humor fasziniert, mit dem sie mich später in meiner Funktion als Parteivorsitzender der SPD oft erfreute. Die Sozialdemokratie konnte sich stets glücklich schätzen, auf ihr Wissen und ihr kritisches Urteil zurückgreifen zu können.

Sie lehrte als Professorin für politische Wissenschaften in Frankfurt am Main, Geschichte in Göttingen und vergleichende Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung an der Ruhr-Universität Bochum. Nach ihrer Emeritierung 1995 widmete sie sich mit voller Kraft der politischen Arbeit und noch intensiver als zuvor der Publikation zahlreicher Bücher. Kurz vor ihrem Tod ist der Sammelband Streiten für eine Welt jenseits des Kapitalismus. Fritz Sternberg – Wissenschaftler, Vordenker, Sozialist erschienen. Ein wichtiger Beitrag zum Marx-Jahr. Auch als Autorin und Gesprächspartnerin der NG|FH wurde sie sehr geschätzt.

Mit Helga Grebing verliert die Sozialdemokratie eine wichtige Zeitzeugin, eine aufrichtige Sozialdemokratin und eine beeindruckende Persönlichkeit, die stets überzeugt war, dass eine Gesellschaft der Gleichen und Freien jenseits des Kapitalismus möglich und notwendig ist.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Nach oben