Menü

Wege zum Frieden

manchmal denken viele, es sei alles gesagt, selbst wenn nichts gelöst ist. Weil sich nicht wirklich etwas bewegt, schwindet nach und nach die Aufmerksamkeit. Aber es gibt auch Themen, da dürfen wir diese Art der Abstumpfung und des Gewöhnungseffektes auf keinen Fall zulassen. Krieg und Frieden ist so ein Thema. So bitter die täglichen Nachrichten aus dem Angriffskrieg in Europa auch sind: Sie dürfen nie zur Routine werden.

In diesem Heft geht es sehr bewusst nicht um den Ukrainekrieg alleine, in dem sich seit vielen Monaten so wenig bewegt und Auswege immer noch nicht in Sicht sind. Es geht um eine möglichst globale Denk- und Herangehensweise im Zusammenhang mit der Suche nach Frieden. Es geht um den Blick auf die Ursachen und Auswirkungen kriegerischer Konflikte generell, um Erfahrungen und reale Wege zur Entspannung, nicht zuletzt beim wieder aktuellen Thema nukleare Bedrohung. Jetzt, da plötzlich wieder so polarisierend von einem weltumspannenden Systemkonflikt die Rede ist und allseits aufgerüstet wird.

Wege zum Frieden: Sie müssen immer wieder neu gefunden und beschritten werden, so unrealistisch sie zunächst auch erscheinen mögen. Inzwischen spüren wir zunehmend, wie sehr der russische Feldzug die ganze Welt betrifft, weil er auch weit entfernt noch fatale Folgen hat. Anwachsen von Armut, Verschwinden von Entwicklungschancen, aggressives Aufladen anderer Konflikte. Schnelle Antworten gibt es da nicht, weder im Osten Europas noch weltweit. Und auch nicht immer einfache Lösungen im Sinne einfacher Systemalternativen. Ohne globales Denken jedenfalls greift auch das Nachdenken über diesen Konflikt zu kurz.

Die Beiträge dieses Heftes wollen und sollen dieses Nachdenken fördern. Mit unterschiedlichen Schlussfolgerungen je nach Blickperspektive. Immer bemüht, Argumente anderer ernst zu nehmen, abzuwägen, einzubeziehen. Letztlich ist eine solche gedankliche Offenheit auf der Basis klarer eigener Werte die unabdingbare Bedingung für Gesprächsfähigkeit. Und: Wege zum Frieden zu suchen und sie dann auch zu gehen, ist Demokratiearbeit im besten Sinne. Globale Demokratiearbeit.

Weltweit die Gewalt zurückdrängen und Verbrechen der Vergangenheit dabei nicht akzeptieren – es ist wahrlich kein leichtes Thema. Aber, wie gesagt: Abstumpfen verboten, jedenfalls für Demokratinnen und Demokraten. Es ist in all der Bedrohlichkeit eine Zeit zum Anpacken.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

Nach oben