Sie können die Schriftgröße mit folgenden Tastenkombinationen anpassen:
STRG + - vergrößern
STRG - - verkleinern
STRG 0 - Ausgangsgröße
Albert Schweitzer, wirklich eine »Lichtgestalt der Zivilisation«?
Im Nachkriegsdschungel
2025 werden zwei Jahrestage für Albert Schweitzer (1875–1965) begangen. Wie wurde der weise Weiße mit seinem Spital in Afrika so wichtig für die Bundesrepublik der Nachkriegsjahre?
»Opa war kein Nazi«. Der Ausspruch repräsentiert die Wunschfantasie, der Nationalsozialismus, so verbreitet er war, sei keinesfalls in der eigenen Familie zu finden. Formuliert wurde diese entlastende Fantasie, als die Aufklärung über den Nationalsozialismus fortgeschritten war, ein, zwei Generationen nach 1945. Daher lautet der Spruch auch nicht: »Vati war kein Nazi.« Damals, als die Väter Nazis gewesen waren, konnten gerade Großväter oft als unbelastet gelten. Extrem kontaminiert vom Faschismus waren in der Regel die Erwachsenen im Arbeitsalter, unter ihnen Tausende Täterinnen und Täter. Alle mussten mit Scham, Schuld, Groll und Angst umgehen, ihre Autorität hatten sie verloren. Alexander und Margarete Mitscherlich haben in Die Unfähigkeit zu trauern darauf hingewiesen, dass die Bundesrepublik der Nachkriegsjahre für ihre Autoritätsfiguren auf die Generation der Großväter zurückgriff, etwa mit Konrad Adenauer.
Der kulturell einflussreichste »Großvater« jener Jahre dürfte Albert Schweitzer gewesen sein. ...
2025 werden zwei Jahrestage für Albert Schweitzer (1875–1965) begangen. Wie wurde der weise Weiße mit seinem Spital in Afrika so wichtig für die Bundesrepublik der Nachkriegsjahre?
»Opa war kein
Dieser Artikel ist noch nicht im Volltext freigeschaltet.
Sie können aber hier die
Ausgabe
bestellen
.
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!