Wenn Armut krank macht
Armut macht krank und wer arm ist, stirbt früher. Das wussten in Deutschland bereits Mediziner gegen Ende des 19. Jahrhunderts und setzten dies mitunter auch auf die politische Agenda. In Medizinalstatistiken zeigten sie, dass Menschen in Armutslagen und prekären Lebensbedingungen deutlich höhere Krankheits- und Sterberisiken aufwiesen als Menschen in sozial privilegierteren Lagen. Damals kam dies insbesondere bei Infektionskrankheiten und Todesursachen zum Ausdruck, deren Verbreitung stark mit den hygienischen Bedingungen und Wohnverhältnissen der Menschen zusammenhängen. Beispiele sind die Tuberkulose, Cholera oder Säuglings- und Müttersterblichkeit.
Seither hat sich das vorherrschende Krankheits- und Todesursachenspektrum infolge gestiegenen Wohlstands, verbesserter Hygiene und medizinischer Innovationen deutlich gewandelt – hin zu chronischen Erkrankungen. Heute sind Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen die häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch dass Menschen, die in prekären Verhältnissen aufwachsen, wohnen, arbeiten und älter werden, erhöhte Krankheitsrisiken aufweisen und früher sterben als jene in wohlhabenden Verhältnissen, ist bis heute der Fall, auch in Deutschland.
Bundesweite Daten zeigen, ...
dass Männer mit einem Einkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle durchschnittlich 8,6 Jahre früher sterben als jene mit hohem Einkommen. Bei Frauen beträgt dieser Unterschied 4,4 Jahre. Beiträge zu…
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